Buche und Umwelt

Photosynthese
Bei der Photosynthese produzieren Pflanzen aus Wasser, Kohlenstoff­dioxid und Sonnenlicht den Zucker Glucose und Sauerstoff. Bei der Buche findet dieser Prozess in den Blättern statt. Der in den Blättern vorhandene grüne Farbstoff ­Chlorophyll ermöglicht die Aufnahme der Sonnenenergie.

Entnahme von Kohlendioxid aus der Luft
Bei der Photosynthese entnehmen die Blätter des Baumes das ­Kohlendioxid aus der Atmosphäre. Dieses wird im Holz des Baumes gespeichert.
Eine 120jährige und ca. 35 m hohe Buche mit einem Durch­messer von 50 cm (gemessen auf 1,3m Höhe) hat ein Trockengewicht von 1,9 Tonnen, speichert also rund 0,95 Tonnen Kohlenstoff.
Eine Buche speichert im Vergleich zu einer Fichte mit gleicher Höhe und gleichem Durchmesser fast eine Tonne mehr CO2. Das liegt daran, dass die Holzdichte bei der Buche höher ist.
Bei der Bekämpfung des Treibhauseffekts spielt der Wald also eine entscheidende Rolle – und das gleich in zweifacher Hinsicht: Erstens entzieht er der Atmosphäre CO2. Diese Speicherung ver­längert sich zweitens, wenn Holz etwa für Neubauten, Modernisierungen, Anbauten oder Möbel verwendet und der enthaltene Kohlenstoff so festgesetzt wird.

Sauerstofflieferant Buche
Bei der 120jährigen Buche aus unserem Beispiel ­treten pro Stunde etwa 1,7 Kilogramm Sauerstoff aus den Spaltöffnungen ­(Stomata) der Blätter. Das ist so viel Sauerstoff, wie 50 Menschen im Durchschnitt benötigen, um eine Stunde zu atmen. Nachdem die Rotbuche (Fagus sylvatica) während der letzten Eiszeit aus Mitteleuropa verdrängt wurde, überlebte sie im Mittelmeerraum und begann ihre Rückeroberung des europäischen Gebietes vor etwa 10.000 Jahren.

Vorsicht beim Verzehr
Der Genuss roher Bucheckern kann durch den Wirkstoff Fagin zu Vergiftungserscheinungen führen. Die giftigen Substanzen können durch Rösten abgebaut werden.

Fotos: Naturpark Altmühltal
Buchenverbreitung in Europa

Der Buchenwald

Vorkommen
Die Rotbuche Fagus sylvatica ist der am weitesten verbreitete Laubbaum in deutschen Wäldern. Dabei ist die große Häufigkeit der Buche hierzulande natürlich.
Ohne menschlichen Einfluss gäbe es sogar noch einen weitaus größeren Buchenanteil. Vor allem in Norddeutschland, in den Mittel­gebirgen und im Voralpenland gibt es große, fast reine Buchenwälder. Tatsächlich ist die Buche einer der wenigen Laubbäume, der in deutschen Wäldern annähernd in Reinbeständen vorkommt. Daneben wächst die Buche auch in Mischwäldern mit Nadelbäumen oder anderen Laubbäumen.
Das Hauptverbreitungsgebiet der Rotbuche ist auf die Mitte Europas beschränkt. Deutschland sieht sich in der Verantwortung, naturnahe Buchenwälder zu erhalten.
Der Anteil der Buche in deutschen Wäldern liegt bei ca. 15 % zum gesamten Baumbestand. Damit ist offensichtlich, dass in Deutschland sehr gute natürliche Bedingungen für die Buche herrschen, was sie auch widerstandsfähiger gegen Krankheiten, Parasiten, und „Unwetter“ macht.

Ansprüche
Die Buche mag das typisch kühl-feuchte Wetter, einen eher nährstoffreichen Boden und wächst vom Flachland bis in den Voralpenraum.
Sie verträgt dabei auch größere Kälte und viele Niederschläge. Mit Dürre und Staunässe kommt sie nicht zurecht.

Buchenwald im Wellheimer Trockental
Buchenwald bei Dollnstein
Äste bilden ein schützendes Dach
Buchen üben einen Zauber aus

Die Bavaria Buche und ihre Kinder

Buchenkinder
Seit 1999 wurden Samen der Bavaria Buche gesammelt, aus denen in einer Forstbaumschule kleine Bäumchen gezogen wurden.
Für die Nachkommen dieses symbol­trächtigen Baumes konnten Patenschaften übernommen ­werden. Mit Hilfe des 2008 abgeschlossenen Projektes „Kinder der Bavaria Buche“ wurden über 600 Buchenkinder abgegeben und entweder in der Nähe oder anderen Regionen Bayerns und Deutschlands, ja selbst in anderen europäischen Ländern gepflanzt. Eines dieser “Kinder” steht beispielsweise vor der Bayerischen Staatskanzlei in München.
So wie wir Menschen in unseren Kindern weiterleben, wird auch die Bavaria Buche in ihren Baumkindern weiterleben. Bleiben wird auch der Mythos dieses Baumes.

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