Die Geschichte

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Die Bavaria Buche
Die Bavaria Buche bei Pondorf ist weit über die Grenzen Bayerns ­hinaus bekannt und galt als einer der schönsten Bäume Deutschlands. Ihr Alter wird auf etwa 800 Jahre geschätzt, was auch für Buchen ungewöhnlich ist.
Neueste Auszählungen der Jahresringe eine Astes ergaben ca. 120 Jahre. Der Stamm lässt sich nicht mehr untersuchen. Der Name „Bavaria Buche“ ist seit ­dem 20. Jahrhundert überliefert, der ­Ursprung der Bezeichnung ist ­jedoch nicht ­bekannt.
Als Einzelbaum von weit ausladendem, pilzförmigem Wuchs stand die Buche mitten in der Feldflur auf einer Wiese ­zwischen Getreide­feldern. In früheren Jahrhunderten bot die Buche als Hutungsbaum den Weidetieren und ihren Hirten Schatten. Durch die Einzelstellung entwickelte der 24 Meter hohe Baum eine Krone, die eine Fläche von rund 600 Quadratmetern bedeckte und einen Rauminhalt von 5000 Kubikmetern hatte. Der Stamm ist vermutlich aus mehreren Bäumen zusammengewachsen und hatte einen Umfang von ca. 9 Metern. Auch ein solch urwüchsiger Baum, der vielen Stürmen getrotzt hat, ist einmal am Ende seines Lebens angelangt. Er stirbt ab und sein Holz wird durch zahlreiche niedere Tiere und Pilze zu Humus abgebaut. Damit beginnt der natürliche Kreislauf von neuem.
Bäume sterben langsam, und bei der ­Bavaria Buche hatte das ­Absterben schon Jahre vor ihrem Zusammenbruch begonnen.
Seit den 1990er Jahren waren morsche Äste abgebrochen und der Baum verlor nach und nach Teile seiner Krone.
Schon 1950 wurde der hohle Stamm mit Zementplomben ­gefüllt.

In den Jahren 1999 und 2004 ­brachen große Äste ab und am 19.August 2006 brachte ein Sturm fast die halbe Baumkrone zu Fall. 2013 besiegelte der heftige Gewittersturm „Kyrill“ das Ende der ­Bavaria Buche.
Heute liegen die Reste des Methusalem-Baumes inmitten von ­Gebüsch und jungen Buchenbäumchen auf dem ­Erdboden. Die Überreste der Buche ­werden nicht beseitigt, ­sondern dürfen an Ort und Stelle ­verwittern. Auch in ihrem Verfall ist die Bavaria Buche Lebensraum für Vögel, Kleinsäuger, Lurche und eine Fülle von Insekten.
Baumexperten hatten zu einem ­früheren Zeitpunkt vorgeschlagen, die Bavaria Buche zu sanieren. Sie sollte mit Kunststoffseilen verspannt und einem Metallkorsett umfangen werden. Damit hätte man den einst stolzen Baum letztlich jedoch zu einer „Baumkarikatur“ degradiert.
Auch hätte diese „Kunst am Baum“ den Verfall nicht aufhalten können, lediglich der äußere Schein wäre, aus der Ferne gesehen, noch ein wenig länger gewahrt worden.
Bereits vor Jahren hat sich der Naturschutzbeirat des Landratsamtes Eichstätt daher dazu entschieden, den Baum nicht zu einer technischen Karikatur verkommen zu lassen, sondern ihn in Würde sterben zu lassen, wenn seine Zeit gekommen ist.
Aus Sicherheitsgründen und im Sinne des Naturschutzes wurde die Buche weit­räumig mit einem Holzzaun umgeben.

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